Reisetipps zur Alpenüberquerung

Die Alpenüberquerung vom Tegernsee über den Achensee und das Zillertal nach Sterzing ist eine einwöchige Weitwanderung auf leichten bis mittelschwierigen Bergwegen. Der konditionelle Anspruch ist ebenfalls im mittleren Bereich. Obwohl die Route deutlich einfacher als andere Alpenüberquerungen ist, ist sie kein Spaziergang! Man muss sich bewußt sein, dass man sich teilweise im Hochgebirge befindet und damit möglichen alpinen Gefahren ausgesetzt sein kann (siehe „Ausrüstung und Notfall“). Bergerfahrung, Trittsicherheit, ausreichend Kondition für bis zu sechs stündige Bergwanderungen und ein Grundmaß an Schwindelfreiheit sind auf jeden Fall notwendig! Durch Starkregen ausgelöste kleinere Überschwemmungen oder Geröllmassen sowie Schneefälle können den Weg stellenweise erschwert begehbar oder im schlimmsten Fall sogar unpassierbar machen. Wir weisen darauf hin, dass die Betreiber der Webseite nicht die Wegeerhalter sind und Sie sich vor dem Begehen selbst um Informationen zum Zustand der Wege kümmern müssen!  Es wird grundsätzlich empfohlen die einzelnen Etappen nur bei guten Wetter- und Wegverhältnissen zu begehen! Zusätzlich sollte man möglichst früh am Tag starten. Eine Übersicht der Bergwegeklassifizierung (Leicht – Mittelschwierig – Schwierig – Alpine Route) finden Sie hier.

 

Wanderkartenempfehlung:

KOMPASS-Wanderkarte 289 „Die Alpenüberquerung“

Handliche Wanderkarte mit dem gesamten Tourenverlauf. Maßstab 1:50.000, Reiß- und Wetterfest.

 

Zur Planung der Tour

Die Route kann, abhängig von der Schneelage, etwa zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober begangen werden. Schneereste können in schattigen Abschnitten bis in den Juli hinein liegen. Einige Hütten und manche Beherbergungsbetriebe öffnen nicht vor Juni.

Sie können sich Ihre Alpenüberquerung individuell zusammenstellen und Ihre Unterkünfte selbst buchen oder unter den drei Reiseangeboten auf dieser Seite wählen. Unter dem Menüpunkt „Angebote“ gelangen Sie zu den organisierten Touren.

Sollten Sie mit der Bahn an den Tegernsee anreisen, dann wandern Sie vom Bahnhof Gmund entlang der Route der ersten Etappe bis zu Ihrer Unterkunft (oder weiter bis zum Wildbad Kreuth und retour zur Unterkunft mit dem Regionsbus; beim Wildbad gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten). Bei Anreise mit dem PKW fahren Sie am besten direkt zur Unterkunft und machen eventuell am Nachmittag (oder bei zwei Übernachtungen am Tegernsee am nächsten Tag) die erste Etappe oder einen Teil davon.

Zum Startpunkt der zweiten Etappe vom Wildbad Kreuth nach Achenkirch bei der Haltestelle „Siebenhütten“ gelangen Sie mit dem Regionsbus. Diese Etappe ist die konditionell anspruchsvollste. Alternativ kann man daher mit dem Bus direkt nach Achenkirch fahren und dort in die dritte Etappe einsteigen. Bitte beachten Sie auch, dass auf dem Abschnitt zur Blaubergalm keine öffentlichen Toiletten zur Verfügung stehen. Falls man dazwischen „in die Büsche muss“ bitte unbedingt benütztes Toilettenpapier wieder mitnehmen und keinesfalls in der Natur entsorgen!

Bei der Ankunft in Achenwald, einem Ortsteil Achenkirchs können Sie am Nachmittag mit dem Bus in rund 10 Minuten nach Achenkirch fahren oder ein Taxi rufen.

Die dritte Etappe von Achenkirch nach Maurach verläuft entlang des Achensees und ist mit nur rund 200 Höhenmeter konditionell nicht allzu schwierig. Eine Entspannungsetappe nach dem Vortag. Es bleibt genügend Zeit, um sich die eine oder andere Sehenswürdigkeit anzusehen oder ein Stück über den See mit dem Schiff zurückzulegen. Achtung bei Regen und Nässe: Der Steig kann dann rutschig sein und es wird in diesem Fall empfohlen von Achenkirch zur Gaisalm mit dem Schiff zu fahren oder am Wanderweg am Ostufer des Achensees direkt nach Maurach zu wandern!

Die weitere Strecke von Maurach nach Hochfügen (Etappe 4) quert das Inntal und führt nach Fügen im vorderen Zillertal. Hier ist die Fahrt mit dem Bus nach Jenbach und weiter mit der Zillertalbahn nach Fügen vorgesehen. Fahrzeit inklusive Umsteigen rund eine Stunde. In Fügen wandert man durch das Dorf zur Spieljochbahn und gelangt mit dieser in kürzester Zeit ins Hochgebirge, wo die Tour fortgesetzt wird.

Etappe 5: Am Ende der Wanderstrecke von Hochfügen nach Mayrhofen an der Zillertaler Höhenstraße bei der Jausenstation Melchboden auf über 2.000 Meter Seehöhe fährt man mit Bus oder Taxi nach Ramsau im Zillertal und mit der Zillertalbahn weiter nach Mayrhofen (Dauer ca. 1 Stunde). So erspart man sich einen Abstieg über rund 1.400 Höhenmeter entlang der Zillertaler Höhenstraße in den Talboden.

Am nächsten Tag (Etappe 6) wird empfohlen die Strecke von Mayrhofen (633m) zum Schlegeisstausee (1.800m) mit dem Linienbus zurückzulegen. Man kann die Strecke über Ginzling auch zu Fuß wandern, sollte dann aber mindestens einen Extratag einplanen.

Die Wanderung durchs Pfitschtal nach Sterzing (Etappe 7) verläuft immer im Talboden über Steige, Wiesenwege und neben wenig befahrenen Straßen. Vorsicht: Auf den Abschnitten entlang von Straßen besonders auf den Verkehr achten!

Anreise

Anreise an den Tegernsee

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Direkte Bahnverbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und Gmund am Tegernsee bzw. Tegernsee Ort. Fahrzeit 53 bzw. 62 Minuten. Von Gmund bzw. Tegernsee mit dem Linienbus zu Ihrer Unterkunft am Tegernsee.

Mit dem eigenen Fahrzeug:

Auf der Autobahn A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen und dann auf der B318 / B307 an den Tegernsee.

Für all jene die sich für eines der Angebote entscheiden, gibt es gesonderte Parkmöglichkeiten zum Vorzugspreis für die Dauer der Tour.

Rückreise von Sterzing an den Tegernsee

Bei Buchung des Angebots „Komfortabel ohne Gepäck“ oder der geführten Tour ist die Rückreise in einem exlklusiv organisierten Shuttlebus im Preis inbegriffen. Dauer ca. 2 bis 2,5 h.

Für Selbstorganisierer: Mit der Bahn über den Brenner (Umsteigen) und Innsbruck nach München (Umsteigen) zurück an den Tegernsee. Dauer ca. 5h.

Ausrüstung und Notfall

Ausrüstungstipps

  • Wanderschuhe mit guter Profilsohle
  • Atmungsaktive, den Witterungsverhältnissen angepasste Bekleidung von den Socken bis zur Mütze
  • Sonnenschutz: Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor > 30, Sonnenhut/Kappe, Sonnenbrille
  • Erste Hilfe Ausrüstung mit Biwaksack oder zumindest einer Alu-Rettungsdecke
  • Ausreichend Verpflegung und Getränke
  • Wanderkarte
  • Mobiltelefon mit geladenem Akku und gespeicherten Notrufnummern
  • Eventuell Wanderstöcke
  • Tüte für benütztes Toilettenpapier. Keinesfalls in der Natur entsorgen!

Obwohl die Alpenüberquerung auf leichten und mittelschwierigen Bergwegen verläuft, muss man sich immer bewußt sein, dass sich die Route teilweise über 1.500 Meter Seehöhe und damit im Hochgebirge befindet. Schlechtwettereinbrüche mit Schneefall bis weit unter 2.000 Meter sind auch im Sommer möglich. Daher gilt es folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

  • Überschätzen Sie sich nicht! Es ist besser im Zweifel einmal eine Etappe auszulassen und zum nächsten Etappenort zu fahren. Eine Kombination aus starkem Regen, Wind und tiefen Temperaturen kann schnell zu einer starken Unterkühlung führen. Rasche Rettung ist bei schlechtem Wetter nicht immer möglich!
  • Einholen des Wetterberichts vor jeder Tagesetappe
  • Fragen Sie in Ihrer Unterkunft nach den lokalen Verhältnissen (Wetter, Weg, eventuelle Ruhetage von Einkehrstationen)
  • Zusätzliche wärmende Bekleidung und Biwaksack bzw. Alu-Rettungsdecke mitnehmen

Im Notfall

Notrufnummern: 112 in Deutschland und Österreich, 118 in Südtirol/Italien.
Die Euro-Notrufnummer 112 (D & A) funktioniert in allen Netzen und auch ohne SIM-Karte und Guthaben am Wertkartenhandy. Tipp: Statt Pin-Code „112“ eingeben!

Die taktisch sinnvolle Notfallmeldung – Antworten auf die sechs W-Fragen:

  • Was ist passiert?
  • Wieviele Verletzte?
  • Wo ist der Unfall passiert? (eventuell GPS-Koordinaten)
  • Wer meldet (Rückrufnummer)?
  • Wann ist der Unfall passiert?
  • Wetter am Unfallort?